Welcher Geist ist in der Flasche?
Inhaltsstoffe
Die bio-chemischen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle werden erst in neuester Zeit genauer erforscht. Mit ihrer Kenntnis erschließen sich die Wirkungen der Öle leichter und sind auch für den westlich naturwissenschaftlichen Menschen besser nachzuvollziehen. Früher schöpfte man lediglich aus dem Fundus empirischer Erfahrungen und das mutete den Verstandesmenschen der Moderne schon manchmal etwas an wie "Zauberei". Dennoch bleibt auch heute noch vieles Geheimnis an dem, was eine Essenz ausmacht.
Die am häufigsten vorkommenden Inhaltsstoffe sind die Terpene, Verbindungen aus Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff. Hier wiederum ist die Untergruppe der Monoterpene am stärksten vertreten. Monoterpene sind u.a. antiseptisch, erfrischend, verdauungsfördernd, teilweise schmerzstillend, sie können aber auch hautreizend sein.
Die Terpene haben das Bestreben, sich mit funktionellen Gruppen aus meist einem Sauerstoff-Atom oder einer Sauerstoff-Verbindung zu vermischen. Die so entstehenden Terpenoide haben alle unterschiedliche Wirkungen und unterschiedliche Gerüche. Die -alkohole z.B. sind allgemein belebend, hautgenerierend, antiseptisch, stimmungshebend und ihr Duft wird meist als angenehm empfunden. Ein Öl mit einem hohen Anteil einer -alkohol-Gruppe ist Neroli, der "Tranquilizer" der Aromatherapie.
Die -aldehyde sind stark antiseptisch, nervenberuhigend, fieber- und blutdrucksenkend und können hautreizend sein. Das Lemongrasöl z.B. besitzt eine starke -aldehyd-Gruppe.
Terpenoide (Terpene mit funktionellen Gruppen):
- -alkohole
- -ester
- -phenole
- -ether
- -aldehyde
- -oxyde
- -ketone
Eine genaue Kenntnis der Bio-Chemie der ätherischen Öle ist also für die gezielte und verantwortungsvolle Anwendung von großem Nutzen.
Ausführlich behandelt Eliane Zimmermann die Inhaltsstoffe in ihrem Buch "Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe".